Zur Diskussion über eine Beleuchtung des Hohentwiels

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Begleitende Seite: Notizen zur Lichtverschmutzung

Fakten und Verweise zu Singen und Hohentwiel siehe Hegau-Bodensee-Kiste.

Immer wieder geistert die Idee, die Festungsruine Hohentwiel zu beleuchten, durch die Stadt Singen und stößt auf Ablehnung. Die folgenden Aussagen entstammen den Referenzen sowie Leserbriefen im Südkurier (SK) und im Singener Wochenblatt (swb), die nur in der Druck-, nicht in der Online-Variante erschienen sind, und zwar die Pro-Aussagen vollständig, die Kontra-Aussagen teilweise. Da es auf die Aussagen, nicht ihre Autoren ankommt, verzichte ich oft auf Einzelbelege, teile diese aber auf Wunsch gerne mit.

Argumente gegen eine Beleuchtung des Hohentwiels

Was spricht gegen eine Beleuchtung des Hohentwiels? Welchen Nutzen haben die Allgemeinheit und die Stadt Singen, wenn der Hohentwiel nachts so dunkel bleibt wie bisher?
  • Natürliches Dunkelgebiet schützen: Der Hohentwiel ist ein unbewohntes Gebiet natürlicher Dunkelheit. Solche unbeleuchteten Gebiete sind selten geworden und daher schützenswert. Sie müssen erhalten und vor künstlichem Nachtlicht verschont bleiben.
  • Vermeidbare Lichtverschmutzung vermeiden: Künstliches Nachtlicht auf dem Hohentwielgipfel wäre Lichtverschmutzung in einer verkehrsfreien, ökologisch sensiblen Landschaft mit vielen negativen Folgen. Es wäre vermeidbares Licht, da es nur auf Reklame-Fernwirkung abzielen und auf der nachts menschenleeren Festung weder der sozialen Sicherheit noch der Verkehrssicherheit dienen würde.
  • Sternbeobachtung erhalten: "Wer einmal einen Sternenhimmel in dunkler Natur bewundern konnte, wird immer wieder fasziniert zum Himmel schauen. In Städten ist dies schon seit langer Zeit nicht mehr möglich. [...] 'Rettet die Nacht' gilt auch für die nächtlichen Stunden auf dem Hohentwiel" (Thomas Edel, SK 04.01.2014).
  • Schutzstatus ernst nehmen: Die Festungsruine liegt in einem Landschaftsschutzgebiet, das von einem Naturschutzgebiet umgeben ist, und in einem EU-Natura-2000-FFH-Vogelschutz-Gebiet. Die Status der Schutzgebiete ernst nehmen bedeutet, sie nicht fragwürdigen Lichtspektakeln auszusetzen.
  • Machbarkeitsgrenzen erkennen: Eine Beleuchtung der Festungsmauern von außen ist nicht möglich ohne dass
    • gestreutes Licht nutzlos in den Himmel strahlt, wo es die Beobachtung des Sternenhimmels beeinträchtigt;
    • reflektiertes Licht in das Naturschutzgebiet strahlt, wo es Flora und Fauna schadet.
Hohentwiel Rondell Augusta 2010-05-08 U. Glanert Hohentwiel Festungsruine: Bestrahlung des Rondells Augusta mittels scheußlicher Leuchtmasten an den Felsen? © Ursula Glanert
  • Bedrohte Arten schützen: Zur Flora und Fauna am Hohentwiel gehören viele seltene, unter Naturschutz stehende und bedrohte Arten, darunter 120 Großschmetterlingsarten, die auf der Roten Liste gefährdeter Arten stehen (Stadt Singen), (Wiki), (SK 04.01.2014), (BNL 2001).
  • Recht auf Dunkelheit achten: Einzelne Interessengruppen sollten genauso wenig ein Recht haben, öffentliche Dunkelgebiete mit Licht zu verschmutzen und damit andere Menschen, Fauna und Flora zu belästigen, wie es auch keine Rechte gibt, nächtliche Ruhezeiten mit Lärm zu stören, Wiesen, Wälder und Gewässer zu vermüllen und als Raucher öffentliche Räume zu verqualmen.
  • Festungsruine als geschichtliches Baudenkmal würdigen: "Eine Beleuchtung der Festungsruine ist weder historisch begründet noch trägt sie zur Erhaltung der Festungsruine bei." (Siegfried u. Irma Schubert, Leserbrief, SK 24.02.2014) Jede moderne technische Anlage an der Ruine stört ihr historisches Ambiente. Mag bei der Wetterstation ein Nutzen erkennbar sein, für den man die Störung in Kauf nimmt, so überwiegt bei einer Reklamebeleuchtung die Störung den Nutzen.
  • Ressourcen schonen: Für Installation, Betrieb, Pflege und Wartung der Beleuchtungsanlagen würden Gelder und Ressourcen verschwendet, unabhängig davon, welche Beträge aus welchen Kassen bezahlt würden.
  • Klimaschutzziele konsequent verfolgen: Die Energieverschwendung widerspräche den Energiespar- und Klimaschutzzielen der Stadt Singen (z.B. Austausch der Straßenleuchten gegen energiesparende, klimaschonende LED-Leuchten (Stadt Singen a), (Stadt Singen b), integriertes Klimaschutzkonzept (Stadt Singen c), Projekt "2000-Watt-Gesellschaft in der Bodenseeregion", Klimaschutzmanager). Die Stadt sollte ihre Vorbildrolle gegenüber ihren Bürgern konsequent wahrnehmen, nicht konterkarieren.
    K.GREENTECH GmbH, München: Integriertes Klimaschutzkonzept. Ergebnisbericht für die Stadt Singen Auftraggeber: Stadt Singen (Hohentwiel), Gefördert durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (23.10.2013) 120 S. http://inciti.net/data/department/2/2uws_klimaschutzkonzept.pdf
  • Einstiegsdrogen entsagen: Würden die Beleuchtungsanlagen installiert, wären Abschaltung und Rückbau später nur schwer durchzusetzen. Dagegen wäre es für die Befürworter leichter, noch weiter ausufernde Lichtspektakel zu etablieren. ("Des mache mir scho lang so. Ä bitzele meh ka nünt schade.")
  • Naturschutzausnahmen nicht zur Regel machen: Schon die Auswirkungen des Hohentwielfestivals auf das Biotop Hohentwiel sind gravierend. Es stört inbesondere Wanderfalken, Kolkraben, Berglaubsänger, Neuntöter, Mönchsgrasmücke und Zilpzalp (BNL 2001, S. 26-27). Vermutlich hat es mitverursacht, dass "in den vergangenen 30 Jahren [...] bis 40 Prozent der Vogelarten am Hohentwiel verschwunden" sind. Deshalb betont Heinrich Werner, der NABU-Naturschutzbeauftragte für den Hohentwiel:
    "Das Hohentwiel-Festival ist der größte Kompromiss, den ich mir als Naturschützer für den Hohentwiel vorstellen kann" (SK 04.01.2014).
  • Aus früheren Sünden lernen: "Kreativität ist [..] gefragt, ohne die Natur zu schädigen. Das Kostbarste, was diese ganze Region besitzt, ist das imposante und hochempfindliche Vulkangebiet, das von Menschenhand seit Jahrzehnten unwiederbringlich geschädigt wurde - am Hewenegg, Hohenstoffeln, aber auch am Hohenhewen und Hohentwiel. [...] Schützen Sie also und schädigen Sie nicht. Der Hohentwiel hat seine Würde und Magie ohnehin." (Lieselotte Brunner-Wendel, Leserbrief, SK 16.01.2014)
  • Korrekte Entscheidungen des Regierungspräsidiums akzeptieren: Naturschutz- und Forstbehörden und das Regierungspräsidium Freiburg haben bisher alle Anträge der Stadt Singen zu einer Beleuchtung des Hohentwiels abgelehnt (SK 04.01.2014). Das Regierungspräsidium hat schon 2007 festgelegt, dass bei der Beleuchtung des Hohentwiels die einzige Ausnahme das Hohentwielfest sein darf. Seither sind keine Schutzgründe weggefallen. Auch dem 2014 gestarteten Versuchsballon für eine Beleuchtung ist nach Schreiben des Regierungspräsidiums und des Ministeriums die Heißluft erkaltet (SK 20.02.2014).
  • Internationalen Trend erfassen: "UNESCO, IAU (Internationale Astronomische Union) und CIE (Internationale Beleuchtungskommision) haben schon 2007 ein umfangreiches Maßnahmenprogramm zur Vermeidung von Lichtverschmutzung erstellt [...] Der Katalog [...] umfasst [...] Reduzierung unnötiger Beleuchtung (sowohl zu intensiver, wie auch zu wenig zielgerichteter)" (Wiki). Die Stadt Singen könnte als Bremsklötzchen dieser positiven Entwicklung erscheinen.
Stefan Roth Karikatur Hohentwiel Beleuchtung Eule Darstellung der Karikatur mit freundlicher Genehmigung des Cartoonisten und Illustrators
Stefan Roth roth-cartoons.de

Pro und Kontra

Befürworter einer Beleuchtung des Hohentwiels beginnen oft mit Aussagen, denen jeder zustimmen kann, wie solchen: Die Stadt Singen sei "kaum denkbar" ohne ihren Hausberg mit der markanten Festungsruine. Der Hohentwiel sei "eine der größten und wichtigsten Burgen in Deutschland", "eines der bedeutendsten Kulturdenkmale des Landes", "der einzige touristische Anziehungspunkt von Singen", "nicht austauschbar", ein "Juwel", ein "Wahrzeichen", das "bedeutendste Alleinstellungsmerkmal" für Singen, er mache "Singen authentisch", schaffe "Identität" und "Identifikation", gehöre "einfach dazu" und ziehe "viele Besucher aus dem Ausland" an.

Deshalb wünschen oder fordern Befürworter eine engere Bindung des Bergs an die Stadt. Sie wollen "Berg, Festung und Stadt enger zusammenführen", den Hohentwiel "für die Stadt kulturell besetzen", "stärker herausstellen" und für die Außendarstellung der Stadt "werbewirksam einsetzen". Auch gegen diese Marketing-Ziele lässt sich wenig einwenden. Zu fragen ist allerdings: Warum wollen die Befürworter diese Ziele ausgerechnet mit einer Beleuchtung des Hohentwiels erreichen, die mit vielen Nachteilen behaftet wäre? Sollte die Stadt Singen stattdessen nicht effektivere, weniger nachteilige Maßnahmen ergreifen, um ihre Attraktivität zu steigern?

Frage an einen Wanderer auf dem Hohentwiel: "Was halten Sie von einer Beleuchtung des Hohentwiels?"

Antwort blitzschnell: "Gar nichts! Was soll denn das bringen?"

Was würde eine Beleuchtung des Hohentwiels bringen? Welchen Zwecken soll sie dienen? Welchen Nutzen hätten die Allgemeinheit oder einzelne Gruppen davon? Welche Interessen stehen dahinter? Das Folgende erfasst möglichst alle Argumente von Befürwortern einer Beleuchtung des Hohentwiels in der Pro-Spalte und kritisiert sie in der Kontra-Spalte.

Pro

Kontra

Kindheitstraum, persönliche Gefühle
"Ich habe mir immer gewünscht, den Hohentwiel zu illuminieren." Ich "habe es immer bedauert, dass der Berg nicht angeleuchtet wird". Einzelne mögen sich über die Beleuchtung der Ruine freuen, aber was nützt sie der Allgemeinheit? Subjektive Wünsche dürfen keine Maßnahmen mit objektiv schädlichen Wirkungen begründen.
"Imagegewinn", "Attraktivitätsteigerung", "Werbeeffekt"
"Die Vertreter von Stadtmarketing und Handel möchten die Ruine mit einer Beleuchtung besser in Szene setzen." Dies böte Singen "die große Chance, sich im gesamten Bodenseeraum in einem neuen Licht zu präsentieren". "Die Festung würde weit übers Land erstrahlen", "die Blicke der Menschen auf sich ziehen" und "alle Aufmerksamkeit auf Singen lenken". "Durchreisende, Besucher, aber auch Einheimische" würden durch den "magischen Anblick" verzückt massenhaft Kaufräuschen in Singens Geschäften frönen. So könne Singen "als Einkaufsstadt" einen "Pluspunkt" erzielen. "Handel, Gewerbe und Gastronomie hätte[n] sicher einen Nutzen davon." Was aber "absolut nichts mit Profitgier zu tun" habe. 1. So diente die Beleuchtung nicht dem Hohentwiel selbst als einzigartigem Natur- und Kulturdenkmal, sondern er würde für andere Zwecke instrumentalisiert: Seine Beleuchtung soll die Einkaufsstadt aufwerten, sie fiele in die Kategorie der Reklamebeleuchtung. Reklamelicht gehört nicht ins Naturschutzgebiet.

2. Gibt es Studien, die die prognostizierten Effekte und Gewinne quantifizieren? Gibt es überhaupt seriöse Methoden für solche Prognosen? Oder handelt es sich nur um Versprechen von Marketing-Strategen?

3. Ob die Beleuchtung das Kaufverhalten stimuliert, ist zu bezweifeln. Sie könnte sogar kontraproduktiv wirken, dem Image Singens als ökologisch orientierter Stadt schaden, potenzielle Käufer nach Radolfzell, Konstanz, Stockach, Engen, Schaffhausen vergraulen.

Singen mit Zeller See vom Hohentwiel 2010-05-08 W. Glanert Blick vom Hohentwiel auf Singen und Zeller See bis zum Konstanzer Münster: Unsichtbar sind andere Seeteile, Friedrichshafen, Bregenz. Ausstrahlung in den gesamten Bodenseeraum?
© Willmut Glanert
Selbstbewusstsein
"Die Burgbeleuchtung" mit "dezentem Licht" sei das "weithin sichtbare Signal erwachten Selbstbewusstseins der Hegaumetropole", die damit ihr "bedeutendes kulturelle Erbe" ins "rechte Licht" stelle. ... und ihr bedeutendes Naturerbe in schläfriger Bewusstlosigkeit verdummbeutelt.
Feudaler Ritus
"Eine Beleuchtung wäre die Krönung der [...] Sanierungsarbeiten." ... und die Hinrichtung der Bemühungen um Schutz der Nacht und der Natur.
Kunst, Poesie
"Eine künstlerisch gestaltete Beleuchtung der Festungsanlage" sei "extrem wichtig für das Außenbild der Stadt". "Singen braucht ein poetisches Pendant zu seiner sehr nüchternen Sachlichkeit." Die lichtspielerische Kunst am Rathaus und an der Stadthalle und die schwungvolle Lyrik des MAC genügen vollauf, um uns vor unsachlicher Besoffenheit zu bewahren.
Ästhetik
"Es wäre ein besonders schöner Anblick, die beleuchteten Mauern der Festungsruine schon aus der Ferne sehen zu können." ... sofern man abgestumpft genug ist, einen unstrukturierten hellgrauen Streifen als schön zu empfinden.
Hohentwiel Festungsruine von Süd sonnig 2011-12-26 W. Glanert Hohentwiel Festungsruine mit Weinberg von Süd: Ästhetik der Abendsonne © Willmut Glanert

Hohentwiel von Süd sonnig 2011-12-26 W. Glanert Hohentwiel: Da das Rondell Augusta nicht beleuchtbar ist, bliebe nachts von unten nur ein schmaler Mauerstreifen sichtbar. © Willmut Glanert

Stimmung, Spaß
"Lichtakzente wecken positive, romantische Stimmungen und wirken der miesen Laune in lichtarmen Jahreszeiten entgegen." Beleuchtungsgegner seien "reine Spaßbremsen". Wer gern bei Lichtspielen träumt oder lacht, möge Kerzen, Kino, Heimkino, Fernsehen, Video, Rechner, Smartphones nutzen, statt den Hontes mit Spaßlichtern zu verschmutzen.
Die Liste der offensiven Argumente der Befürworter geht allmählich über in die Liste ihrer defensiven Behauptungen, mit denen sie versuchen, ihren Kritikern den Wind aus den Segeln zu nehmen.

Anzahl Menschen

"Viele Singener wünschen sich eine nächtliche Beleuchtung des Hohentwiel." Na und? Viele Singener wünschen sich keine Beleuchtung, sondern einen Hohentwiel in natürlich nächtlicher Würde.
Andere Kulturdenkmäler
Es sei "weltweit üblich", "umfangreiche Sanierungen mit einer Beleuchtung" abzuschließen. "Die Schlösserverwaltung" habe "dies bei allen anderen Sanierungsmaßnahmen so gehandhabt". "Die Festung Hohentwiel ist europaweit das einzige bedeutende Kulturdenkmal, das nicht beleuchtet wird." "In etlichen Gemeinden in Deutschland sowie in Österreich und der Schweiz werden Schlösser, Burgen und Ruinen angestrahlt und sorgen damit für mehr Interesse an diesen Objekten." 1. Das Argument des Nachäffens fragt nicht nach Sinn und Qualität. Es heizt ein Wettrüsten um noch spektakulärere oder irrsinnigere Lichtanlagen an, das zur weltweiten Zerstörung der Nacht führen wird, wenn es nicht gestoppt wird. Vieles ist welt-, europa-, landesweit üblich, aber nicht nachahmenswert. Gutes soll man nachahmen, Schlechtes verwerfen. Das erfordert Kritik- und Differenzierungsvermögen.

2. Dass die Schlösserverwaltung zwischen Schlössern in Städten und einer Ruine inmitten eines Naturschutzgebiets differenziert, zeigt, dass dort denkende Menschen arbeiten.

Beleuchtung in Naturschutzgebieten
"Es gibt im Regierungsbezirk Freiburg genügend Beispiele für die Beleuchtung von historischen Gebäuden, selbst in Naturschutzgebieten." "In anderen Landesteilen" sei die "Beleuchtung von Burgruinen sogar in Naturschutzgebieten" genehmigt worden. Keines der "genügenden Beispiele beleuchteter Burgruinen in Naturschutzgebieten" wurde bisher genannt, sondern nur Beispiele, die sich von der Festungsruine Hohentwiel in vielen Aspekten unterscheiden, wie unten ausgeführt.
Burg Hohenklingen
Stein am Rhein beleuchtet Hohenklingen. Hohenklingen ist eine 500 m vom Ort gelegene Burg, die bis zum Gipfel befahrbar, bewirtschaftet und auch innen beleuchtet ist und nicht in einem Naturschutzgebiet liegt.

Der Hohentwiel ist eine 1500 m vom Zentrum entfernte, nachts verriegelte Ruine inmitten eines Naturschutzgebiets. Wer sich Stein zum Vorbild nehmen will, kann dort studieren, wie man Gebäude über Jahrhunderte pflegt.

Münster Freiburg
Freiburgs Bürger haben die neue Münsterbeleuchtung mit großer Begeisterung angenommen.

strassenlicht.de: Freiburger Münster in neuem Licht strassenlicht.de/index.php/ component/content/article/470

Simone Lutz: Das Freiburger Münster wird mit LED-Strahlern erhellt Badische Zeitung (14.12.2011) badische-zeitung.de/freiburg/das-freiburger-muenster-wird-mit-led-strahlern-erhellt--53535781.html

Nachtrag: Die 2011 für 750 000 Euro in neuester LED-Technik installierten 119 Strahler werden 2017 für 330 000 Euro ersetzt, weil sie zu lichtschwach waren und schnell kaputt gingen.

Warum das Münster schon wieder neue LED-Strahler bekommt Badische Zeitung (20.02.2017) badische-zeitung.de/austausch-der-led-strahler-am-muenster

Das Freiburger Münster liegt nicht in einem Naturschutzgebiet, sondern im Zentrum einer Großstadt, deren Lichtglocke vom Feldberg aus zu sehen ist. Beleuchtet wird es seit Jahrzehnten. Zwar leuchten 55 Bodenstrahler mit steilem Winkel von unten nach oben, aber auch 55 Strahler auf Dächern des Münsters und benachbarter mehrstöckiger Häuser mit flachem Winkel. Die Beleuchtung ist auf Betrachtung vom Münsterplatz aus abgestimmt, sie bezweckt nicht, Freiburg im gesamten Oberrheinraum in neuem Licht zu präsentieren.

Das Gelände um die Festungsruine Hohentwiel fällt so steil ab, dass nur eine Bestrahlung unter steilem Winkel von unten nach oben möglich wäre oder hohe Leuchtmasten das historische Erscheinungsbild der Festung beeinträchtigen müssten.

Dorfkirchen
"Jede Dorfkirche wird inzwischen beleuchtet." ... solang man sie im Dorf lässt und nicht in ein Naturschutzgebiet stellt.
Reklamelicht = Straßenlicht
"Die Beleuchtung der Festungsanlage wäre" nur "eine Erweiterung der bisherigen Straßenbeleuchtung der Stadt um einen winzigen Teilbereich", der "nicht ins Gewicht" falle. Sonst "könnte man auch die Straßenbeleuchtung in Neubaugebieten verbieten". Die Behauptung ignoriert den Unterschied zwischen notwendiger Straßenbeleuchtung in Siedlungsgebieten, die der Verkehrssicherheit und der sozialen Sicherheit dient, und überflüssiger Reklamebeleuchtung in verkehrsfreien, unbewohnten Naturgebieten.
Schutzstatus
"Festung und Domäne liegen nicht [...] in einem Naturschutz-, sondern lediglich in einem Landschaftsschutzgebiet. Hier müssen nur bauliche Maßnahmen genehmigt werden". Die Festung liegt inmitten eines Naturschutzgebiets, das von einem Landschutzgebiet umgeben ist. Ausgenommen vom Naturschutzgebiet sind das Hotel-Restaurant, die Domäne und die Festungsruine, um sanfte touristische Nutzungen und Landschaftspflege zu ermöglichen wie die Erhaltung der Trockenrasen durch Beweiden durch Schafe und Ziegen und die Verhinderung des Zuwucherns der Ruine. Unter Erlaubnisvorbehalt steht z.B. auch, "Plakate, Bild- oder Schrifttafeln aufzustellen oder anzubringen" (RP FD 2004, § 8(2)), die ökologisch weit weniger schädlich als Beleuchtungsanlagen wären.
Nicht explizit verboten = erlaubt
"Beleuchtungsanlagen sind nicht verboten." "Die 'Verordnung des Regierungspräsidiums Freiburg und der Forstdirektion Freiburg über das Natur- und Landschaftsschutzgebiet und den Bannwald 'Hohentwiel'' vom 29. März 2004 [sehe] kein ausdrückliches Beleuchtungsverbot vor." Auch wenn Beleuchtungsanlagen nicht explizit verboten sind, widersprechen sie dem Sinn des Schutzgebiets, da sie nicht dem nachhaltigen Schutz der Landschaft, der Natur und der Nacht dienen, sondern die natürliche Nachtlandschaft ändern. "In dem Landschaftsschutzgebiet sind alle Handlungen verboten, die den Charakter des Gebietes verändern oder dem Schutzzweck zuwiderlaufen, insbesondere wenn dadurch 1. der Naturhaushalt geschädigt wird; [...] 4. das Landschaftsbild nachhaltig geändert oder die natürliche Eigenart der Landschaft auf andere Weise beeinträchtigt oder eine Beeinträchtigung im Naturschutzgebiet [...] herbeigeführt wird" (RP FD 2004, § 7(1)).
Vereinbarkeit mit Naturschutz
"Die naturschutzrechtlichen Einwände entbehrten jeglicher Grundlage". "Eine Beleuchtung der Ruine in Maßen sei [..] mit dem Naturschutz vereinbar." "Im Festungsbereich [gibt es] keine unter Naturschutz stehenden Tiere", "keine unter Naturschutz stehenden Insekten. Diese lebten [..] weit entfernt im Bereich der Trockenrasen." "Im Winter gibt es [..] keine frei fliegenden Insekten." Insekten seien "nicht aktiv". "Die geschützten Vögel sind Zugvögel [...] Sie würden nichts von der Beleuchtung merken." "Das Jahr besteht nicht nur aus Brutzeit." "Man darf annehmen, dass sich deswegen kein Käfer oder Eidechse im Schlaf gestört fühlen." "Arten, die nachts kaum dezentes Licht vertragen, existieren [...] gar nicht." Es gilt, den Naturraum Hohentwiel ganzheitlich zu betrachten und allen dort lebenden Pflanzen- und Tierarten ihre Lebensumgebung zu erhalten. Naturschutz lässt sich nicht darauf reduzieren, besonders bedrohten Arten winzig kleine Refugien zu belassen. Eine Beleuchtung der Ruine wäre ein unnötiger Eingriff in die Schutzgebiete und würde Flora und Fauna auch außerhalb von Insektenflug- und Vogelbrutzeiten schädigen. Auch im Festungs- und Felsbereich, auch im Winter leben Tiere, die das Licht stört. Neben "Wanderfalke und Uhu" gibt es "weitere ganzjährig anwesende Arten, die massiv vom Aussterben bedroht sind" (SK 11.02.2014). Zudem verändert sich durch den Klimawandel das Verhalten von Insekten und Zugvögeln im Winter. Wirkungen von Kunstlicht auf Biotope und Belange des Naturschutzes kleinzureden oder zu ignorieren hilft nichts.
Zeitliche und räumliche Begrenzung
"Selbstverständlich muss man sich über Art und Dauer der Beleuchtung einigen." "Dass dabei natürlich Faktoren wie die Aktivphase von Insekten von März bis Oktober durch die Reduzierung von Leuchtintensität, Leuchtenanzahl und Beleuchtungsdauer berücksichtigt werden müssen, ist unbestritten." Die Beleuchtung soll "dezent gestaltet", "punktuell und zeitlich eingeschränkt", "auf die dunkle Jahreszeit zwischen Oktober und Februar verkürzt" werden. Oder von "November bis März"? Oder: "An Martini, Weihnachten und Neujahr spricht nichts gegen eine Beleuchtung." Ein dezent gestaltetes Punktlicht zur Weihnachtszeit? Zu der jetzt schon sämtliche Einkaufszonen des Landes überbeleuchtet sind? Haben Singens Bürger diese Einstiegsdroge geschluckt, kann man ihnen leicht stärkere Dosierungen verpassen.
Hohentwielfestival
Beim Hohentwielfestival mit mehreren Tausend Besuchern gehe es "akustisch und lichttechnisch [...] nicht gerade sanft zu. Was spricht da gegen eine umweltschonende Beleuchtung der Ruine am Abend." Was für eine Ethik! Das Kind ist in den Brunnen gefallen, warum werfen wir ihm nicht sein Geschwisterchen hinterher? Das Hohentwielfestival als Einstiegsdroge, als Türöffner für weitere Vergehen gegen den Naturschutz?
Bannwald
Der Bannwald rund um die Ruine sei Ende des 19. Jahrhunderts "nicht aus ökologischen, sondern aus wirtschaftlichen Gründen", "aus einem Verschönerungsgedanken" angelegt worden. Dort werde "ein künstlicher Naturzustand aufrecht erhalten". Na und? Bannwald ist Bannwald, er soll sich nach Gesetzen der Natur entwickeln, ungestört durch künstliches Licht. Dabei ist es irrelevant, zu welchem Zweck der Wald ursprünglich angelegt wurde. Von den Aufforstungsversuchen der 1890er Jahre hat nur die Robinie bis heute überdauert. "Bei dem bereits 1923 ausgewiesenen Bannwald handelt es sich um das zweitälteste Waldschutzgebiet in Baden-Württemberg" (RP 2004). Er entwickelt sich seit 1941 ziemlich frei von menschlichen Einflüssen (BNL 2001, S. 17). "Schutzzweck des Bannwaldes ist die unbeeinflusste, spontane Entwicklung des Waldes mit seinen Tier- und Pflanzenarten" (RP FD 2004, § 3(4)).
Naturschutzverbände
Ein "Leitfaden des BUND, der die Beleuchtung von Kulturdenkmälern regelt" und nicht näher bezeichnete "Leitlinien" des NABU seien eine "gute Basis für eine Zusammenarbeit" mit Naturschützern. Solch einen "Leitfaden des BUND" gibt es weder von der Ortsgruppe Singen, noch vom Kreisverband Konstanz, noch vom Landesverband Baden-Württemberg, noch von der Bundeszentrale des BUND. Angebliche Zitate aus NABU-Leitlinien sind teils unbelegt, teils sinnverdrehend. Eine der sechs NABU-Leitlinien für eine energieeffiziente und ökologisch verträgliche Stadtbeleuchtung lautet:
"Rücksichtnahme auf ökologisch sensible Gebiete, v.a. Siedlungs- und Waldränder, Stadtparks und Ufer von Gewässern"
Das NABU-Faltblatt "Ökologische Stadtbeleuchtung" fordert, den
"Lichteinsatz konsequent [zu] reduzieren. Außerdem sollte die ökologisch unverzichtbare Dunkelheit in Naturräumen in der Stadt und im Umland erhalten bleiben."
Weder BUND- noch NABU-Schriften taugen als Argumentationshilfen für eine Beleuchtung des Hohentwiels.
Vereinbarkeit mit Beobachtung des Sternenhimmels
"Nächtliche Lichtverschmutzung, wohl ein Problem für Sterngucker, ist für Astronomen am Hohentwiel dank alternativer Standorte und Fortschritt der Technik allgemein kein Thema." Astronomen und anderen Lebewesen geht es wie Indianern: Sie werden von einem Reservat in das nächstkleinere vertrieben, bis ihnen nur noch ein Stück Wüste zum Überleben bleibt. Der Haken dabei: In Deutschland gibt es bald keine Restzonen natürlicher Dunkelheit mehr, wenn die Lichtverschmutzung weiter wie bisher zunimmt.
Beleuchtungstechnik
Die Beleuchtung der Festungsanlage müsse "nicht mit großen Flutlichtern und armdicken Kabeln geschehen. Heute gibt es weitaus intelligentere Lösungen, zum Beispiel mit Solar- und LED-Technik." Die Beleuchtung sei "bei [...] intelligentem Einsatz moderner technischer Möglichkeiten [...] ohne Probleme machbar". "Mit wenigen Lampen können große Flächen zentimetergenau ausgeleuchtet und ebenso empfindliche Bereiche ausgespart werden. Die bisher üblichen Lichtstreuungen, die oft beklagte und unerwünschte 'Lichtverschmutzung' wird so vermieden." Es handele sich um "sehr helle stark reflektierende Flächen" des "Festungsmauerwerks". Mit "moderner Beleuchtungstechnik" könne man "gezielt einzelne Flächen anleuchten". Technik als Wunderwaffe, die den Feind Naturschutz besiegen soll? Solch naive Technikgläubigkeit erscheint seltsam antiquiert. Durch Licht-Schablonen ("Gobos") kann man zwar Flächen von direkter Bestrahlung aussparen, aber Streulicht nicht völlig vermeiden. Je stärker die Flächen das Licht reflektieren, desto mehr reflektiertes Licht scheint in den Himmel und das Naturschutzgebiet. Es ist unmöglich, dass die Mauern in den "gesamten Bodenseeraum" strahlen, die nahe geschützte Umgebung aber dunkel bleibt. Auch geringere Lichtverschmutzung als mit Flutlichtern ist Lichtverschmutzung. Vermeiden lässt sich Lichtverschmutzung durch "Licht aus!" Heinrich Werner, der NABU-Naturschutzbeauftragte für den Hohentwiel, stellt fest:
"Moderne Lichttechnik ändert nichts daran, dass Licht schädlich ist. Umweltfreundliches Licht gibt es nicht [...] Wäre eine Mauer beleuchtet, würde die helle Fläche sehr viele Insekten anziehen" (SK 04.01.2014).
Umfang
"Zur Beleuchtung sind [...] etwa sechs Lampenstandorte ausreichend." Auch nur sechs Lampenstandorte würden das historische Ambiente der Festung stören.
Stromkabel
"Eine umfassende Stromversorgung der Festung" sei schon "installiert". "Die nötigen Kabel dafür liegen bereits." Ein scheinbarer Sachzwang, dem man widerstehen muss: Der Scheiterhaufen ist geschichtet, die Bombe gebastelt, das Gift gemischt ...
Hohentwiel Karlsbastion mit Stromkabel 2010-05-08 U. Glanert Hohentwiel, Karlsbastion: Poesie der Stromkabel an Mauer und Felsen © Ursula Glanert
Installationskosten
Für die Installation einer Beleuchtungsanlage werden Kostenbeträge von 100 000 Euro über 150 000 Euro bis über 200 000 Euro genannt. Sie würden von der Schlösserverwaltung Baden-Württemberg übernommen. Selbst wenn diese Kosten relativ gering erscheinen, würden dafür Steuergelder verschwendet, die bei anderen Projekten fehlen würden. Ob die Stadt oder das Land bezahlt, ist nachrangig.
Betriebskosten
"Die Stromkosten betragen etwa 500 Euro im Jahr, etwa soviel, wie moderne Straßenlaternen verbrauchen." Selbst nur 500 Euro wären vergeudet. Zudem erstaunt, wie nur sechs Straßenlaternen bis Bregenz strahlen können.

Befürworter

Der Vorsitzende des Handelsverbands Singen, Helmut Wessendorf:
"Der Handelsverband setzt sich seit Jahren intensiv dafür ein, dass der Hohentwiel beleuchtet wird" (SK 04.01.2014).
Singen aktiv Standortmarketing e.V.:
in-singen.de/Singen-aktiv-Der-Verein.1034.html
2002 gegründeter Verein zum Zweck der "Förderung der Entwicklung der Stadt Singen" mit über 200 Mitgliedern aus "Handel, Handwerk, Dienstleistung, Gewerbe, freie Berufe, Industrie".
Nachtrag: Nachdem der bisher letzte Versuch, eine Hohentwiel-Beleuchtung durchzusetzen, im Februar 2014 scheitert, gründen die Freunde einer Bestrahlung des Hohentwiels und seiner Instrumentierung für Marketingzwecke im November 2014 einen Verein mit kürzerem Namen, der das Ziel der Hohentwiel-Bestrahlung weiter mit alten Argumenten und falschen Zitaten propagiert, freilich nicht ohne dies mit 17 teils durchaus akzeptablen Einzelvorschlägen zu garnieren.

Freunde des Hohentwiel e.V., Singen (Hohentwiel):
Freunde des Hohentwiel
freunde-hohentwiel.de

Gegner

Bündnis 90/Die Grünen, Singen (Hohentwiel):
gruene-singen.de
Die Fraktion der Grünen im Gemeinderat Singen hat beantragt, die Beleuchtung des Hohentwiels auf die Tagesordnung einer Ratssitzung zu nehmen (SK 06.02.2014). Sie hat auch eine Stellungnahme veröffentlicht (SK 11.02.2014).
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND):
bund.net
bund-bawue.de
bund-konstanz.de
Die 2013 gegründete BUND-Ortsgruppe Singen thematisiert u.a. die Beleuchtung des Hohentwiels (SK 03.02.2014).
Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU):
nabu.de
nabu-bw.de
nabu-mettnau.de
Heinrich Werner, seit 25 Jahren NABU-Naturschutzbeauftragter für den Hohentwiel, lehnt eine Beleuchtung der Ruine strikt ab (SK 04.01.2014).
Volkssternwarte Singen e.V., Singen:
sternwarte-singen.de
Der Verein will "die volkstümliche Astronomie der Bevölkerung leichtverständlich nahe [..] bringen". Unter Sternwarte Singen → Astro-Pinnwand → Lichtverschmutzung sternwarte-singen.de/astronomische-uhr-in-prag/lichtverschmutzung/index.php
bestätigen eindrucksvolle Fotos zur Lichtverschmutzung in Singen seine Klage: "Wesentlich bedenklicher für gewinnbringende astronomischen Aktivitäten in der Sternwarte ist die sich permanent zuspitzende Lichtverschmutzung. Mittlerweile hat die allgegenwertige, jedoch teilweise leicht vermeidbare Lichtverschmutzung des Nachthimmels, in und um die Hegau Metropole Singen dramatische Ausmaße erreicht. Die Sterne ertrinken im Lichtermeer." (→ VSS Highlights / Medien → Jubiläum - 25 Jahre Sternwarte Singen)

Alternativen

Wie könnte Singen sein Image verbessern? Seine Attraktivität für Bürger und Käufer steigern?
  • Hohentwielführungen bereichern: "Wie wäre es denn, den Hohentwiel tagsüber, wenn tatsächlich Besucher da sind, attraktiver zu machen? Zum Beispiel mit mehr Führungen in alten Kostümen, mit erlebnispädagogischen Angeboten für Kinder und Jugendliche in diesem wunderbaren Natur- und Landschaftsschutzgebiet? Wir sollten doch eher die vorhandenen Ressourcen nutzen, statt sie langsam aber sicher weiter zu zerstören. Anderen Orts hat man solche Kleinode schätzen und bewahren gelernt und damit für viele Besucher erst interessant gemacht." (Maria Lühder, Leserbrief, SK 08.01.2014)
  • Innenstadtgestaltung verbessern: "Wer Singen attraktiver machen will [...] hätte genug Potenzial in der Innenstadt (Verbindung und Gestaltung von Fußgängerzonen, Durchgangsverkehr in der Ekkehardstraße, Bahnhofsvorplatz und so weiter)." (Til Ziese, Leserbrief, SK 09.01.2014, swb 14.01.2014)
  • Wegebeleuchtung ergänzen: "[...] bitte [..] das Wegenetz unterhalb vom Hausberg erstmal zur Erleuchtung bringen. [...] den Verbindungsweg zwischen Klinikum und Kernstadt. Ab Höhe Tennishalle zur Innenstadt ist eine Wegebeleuchtung gegeben. Davor liegt alles im Dunkeln (insbesondere im Winterhalbjahr [...]). Auch der Treppenturm mit Brücke über die Bahn ist unbeleuchtet. Hier wäre eine sinnvolle Investition mehr als angebracht." (Claus Bohmeier, Leserbrief, SK 20.01.2014)
  • Einkaufszonen säubern: "Mehr Kunden gewinnt man, wenn man eine saubere, gepflegte Einkaufsstadt präsentieren kann. Die Singener Geschäftswelt sollte sich lieber um die Beseitigung der Singener Schmuddelecken kümmern, zum Beispiel Grünanlage und Gehweg am C&A-Parkplatz, auch die Eingangsbereiche an den Geschäften sind ungepflegt, wie zum Beispiel Müll, Kippen, verdorrte Pflanzen im Kübel, dreckige Fenster und Türen, siehe Edeka, Karstadt und so weiter. Kaum ein Geschäft lässt heute nach Feierabend vor dem Laden kehren [...] Sauberkeit und Liebe zum Detail zieht Kunden an, aber nicht Schmutz und leerstehende Geschäfte." (Ulrike Stamm, Leserbrief, SK 29.01.2014)
  • Öffentliche WCs vermehren: Wen in der durch Baustellen verlärmten und verstaubten Einkaufszone ein natürliches Bedürfnis drängt, der begibt sich in der Suche nach einem Erlösungsort auf eine Odyssee, die am Bahnhofs-WC endet, der freilich geschlossen weil defekt ist und bleibt, weil die Bahn ihre Mittel in Tunnels für den Stuttgarter Tiefschiefbahnhof verbohrt. Die Attraktivität der Einkaufszone ließe sich durch den Bau einiger Toiletten nach dem Vorbild Schweizer Städte gewaltig steigern.
  • Webauftritt verbessern: Die Grünen kritisieren, "dass die Informationen der Stadt zum Naturschutzgebiet im Internet nicht ausreichend seien. 'Sie sollten erweitert werden'" (SK 06.02.2014).

Referenzen

A. Krismann, U. Stephan, R. Treiber, S. Werner, R. Worm:
Untersuchungen zu den Auswirkungen des Hohentwielfestes auf Flora und Fauna (Stadt Singen/Lkr. Konstanz)
Institut für Landschaftsökologie und Naturschutz (ILN), Singen (2002) 187 S.
Aus unerklärten Gründen weder in der ILN-eigenen Veröffentlichungsliste erwähnt noch online zugreifbar. Mehr dazu in Notizen zum Hohentwielfest.
Thomas Wittenmeier im Montagsinterview bei Gudrun Trautmann:
Immer im Dienst der Sache
Südkurier (31.10.2011)
suedkurier.de/montags-bei-trautmann./Immer-im-Dienst-der-Sache;art372458,5196320
Befürworter Wittenmeier nutzt die Chance des Interviews, um eine Diskussion anzustoßen.
Gudrun Trautmann:
Lichtkonzept für den Hohentwiel
Südkurier (05.11.2011)
suedkurier.de/region/kreis-konstanz/singen/Lichtkonzept-fuer-den-Hohentwiel;art372458,5206210
"Eine Initiative von Singen aktiv und dem Handel hat einen alten Wunsch wieder belebt." Der Vorsitzende des Standortmarketingvereins Singen aktiv, Gerd Springe, behauptet, "die nuancierte Beleuchtung des Hohentwiel sei vielen Singenern eine Herzensangelegenheit".
Helmut Wessendorf:
Ein Wahrzeichen
Südkurier (05.11.2011)
suedkurier.de/region/kreis-konstanz/singen/hintergrund-singen/Ein-Wahrzeichen;art473684,5206813
Der Sprecher des Handelsverbands Singen: "Die Beleuchtung der Ruine soll die engere Verbindung des Berges zur Stadt optisch herstellen. Berg und Ruine sollten als gemeinsames, unverwechselbares Wahrzeichen der Stadt Singen weithin sichtbar werden."
Heinrich Werner:
Arten in Gefahr
Südkurier (05.11.2011)
suedkurier.de/region/kreis-konstanz/singen/hintergrund-singen/Arten-in-Gefahr;art473684,5206814
Der Naturschutzwart am Hohentwiel: "Jede weitere Störung stellt [..] eine erhebliche Gefahr für den gesamten Artenbestand im Naturschutzgebiet dar."
Stefan Roth:
Lokalkarikatur Singen-Hohentwiel
(07.11.2011)
roth-cartoons.de/lokalkarikatur-singen-hohentwiel
Karikatur mit Eule und Fledermaus, erschienen am 05.11.2011 im Lokalteil Singen des Südkurier Konstanz.
Matthias Biehler:
Hohentwiel-Lichter entzünden Debatte
Südkurier (08.11.2011)
suedkurier.de/region/kreis-konstanz/singen/Hohentwiel-Lichter-entzuenden-Debatte;art372458,5211202
Wiederholt die schon am 05.11.2011 gebrachten Argumente.
gtr:
Hohentwiel: Online-Leserabstimmung für eine Beleuchtung
Südkurier (10.12.2011)
suedkurier.de/region/kreis-konstanz/singen/Hohentwiel-Online-Leserabstimmung-fuer-eine-Beleuchtung;art372458,5276817
Online-Befragung, an der sich 114 Personen beteiligten, von denen sich "62,28 Prozent für die Beleuchtung des Hohentwiels aus[sprachen,] 37,72 Prozent [..] dagegen". Das Ergebnis ist auf zwei Nachkommastellen genau, aber nicht repräsentativ.
Oliver Fiedler:
Poppele: Glühwürmchen für die Hohentwiel-Beleuchtung. Sieger beim Masken-Wettbewerb auf den Zunftball
Singener Wochenblatt (12.02.2012)
wochenblatt.net/taeglich-aktuell/taeglich-aktuell-news-detail/article/poppele-gluehwuermchen-fuer-die-hohentwiel-beleuchtung.html?tx_ttnews%5BbackPid%5D=288&cHash=ee917f4b8ec9a546a786b5310a93963d

Thomas Wittenmeier:
Singen in neuem Licht
In: Singen vor Freude 2013. Verlag Singener Wochenblatt GmbH + Co. KG, Singen (2013) S. 18-19
singenvorfreude.de/2013/#/18

Der Befürworter zitiert grob sinnverdrehend aus den NABU-Leitlinien für ökologische Stadtbeleuchtung und resümiert, "dass es keine plausiblen Gründe mehr gibt, eine Beleuchtung der Festungsanlage abzulehnen".
Barbara Baur:
Diskussion um Licht am Hohentwiel
Südkurier (04.01.2014)
suedkurier.de/region/kreis-konstanz/singen/Beleuchtete-Ruine-soll-Singen-Glanz-verleihen;art372458,6584362
Ein neuer Oberbürgermeister, eine neue alte Diskussion. Fünf Befürworter und eine kritische Stimme werden im Hauptteil zitiert, vier Kritikpunkte des NABU-Naturschutzbeauftragten für den Hohentwiel im Nebenteil aufgelistet.

Einen "magischen Anblick" suggeriert eine Luftaufnahme des Hohentwiels aus südlicher Richtung, bei Tageslicht aufgenommen, zum Nachtfoto manipuliert, in dem die Mauern vom Rondell Augusta bis zur Wilhemswacht beleuchtet erscheinen. Doch auf dieser Flughöhe befinden sich nachts nur wenige Menschen, die meisten sehen den Hohentwiel von unten oder aus der Ferne. Sie würden die beleuchteten Festungsmauern nur als unstrukturierten hellgrauen Streifen wahrnehmen.

Gudrun Trautmann:
Ein Masterplan für alle Belange
Südkurier (08.01.2014)
suedkurier.de/region/kreis-konstanz/singen/Zweierlei-Meinungen-ueber-moegliche-Hohentwiel-Beleuchtung;art372458,6591166
Der Meinung des Befürworters Thomas Wittenmeier sind zwei Drittel des Artikels gewidmet.
Leserbriefe zur Beleuchtung des Hohentwiels
Südkurier (09.01.2014)
suedkurier.de/region/kreis-konstanz/singen/Leserbriefe-zur-Beleuchtung-des-Hohentwiels;art372458,6595976
Zwei kritische Leserbriefe.
Karlheinz Hug:
Nachtlicht passt nicht zum Berg
Leserbrief, Südkurier (13.01.2014)
Online in Heimsonderschule Haus am Mühlebach → Pressestimmen → Januar 2014: Interview mit unserer Geschäftsführerin Brigitte Rump
haus-am-muehlebach.de/fileadmin/daten/images/Pressestimmen/ Suedkurier_1301_Interview_Rump_web.pdf

Oliver Fiedler:
Hohentwiel geht auch ohne Beleuchtung. Leserbrief zu diskutierten Plänen für den Singener Hausberg
Singener Wochenblatt (14.01.2014)
wochenblatt.net/heute/nachrichten/article/hohentwiel-geht-auch-ohne-beleuchtung.html

Kommentierter Leserbrief von Til Ziese.
Oliver Linsenmaier, Lars Hollmann:
Singen / Hohentwiel Streit um Burgruine
Video einer Sendung von Regio TV Bodenseefernsehen GmbH & Co. KG, Ravensburg (14.01.2014)
regio-tv.de/video/297724.html
dailymotion.com/video/x19qa08_singen-hohentwiel-streit-um-burgruine_news
videovalis.tv/videos/116656-singen-hohentwiel-streit-um-burgruine-video
youtube.com/watch?v=8bNMJwc7tVg&feature=youtube_gdata
Interviews mit Befürworter Thomas Wittenmeier und Gegner Heinrich Werner.
Susanne Gehrmann-Röhm:
Naturschützer haben viel vor
Südkurier (03.02.2014)
suedkurier.de/region/kreis-konstanz/singen/Naturschuetzer-planen-das-neue-Jahr;art372458,6665021
Bericht über die BUND-Ortsgruppe Singen.
Oliver Fiedler:
Auch Naturschutz sieht Licht als Marketing. Leserbrief zu aktuellen kontroversen Stadtpunkten
Singener Wochenblatt (03.02.2014)
wochenblatt.net/heute/nachrichten/article/auch-naturschutz-sieht-licht-als-marketing.html
Kommentierter Leserbrief von Thomas Wittenmeier; längere Variante im Südkurier 05.02.2014.
bie:
Naturschutz im Scheinwerferlicht
Südkurier (06.02.2014)
suedkurier.de/region/kreis-konstanz/singen/Naturschutz-im-Scheinwerferlicht;art372458,6674717
Bericht über einen Antrag der Grünen im Gemeinderat.
swb:
Zugvögel stört Beleuchtung. Leserbrief zur Hohentwiel-Beleuchtung
Singener Wochenblatt (10.02.2014)
wochenblatt.net/heute/nachrichten/article/zugvoegel-stoert-beleuchtung.html
Leserbrief der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen Eberhard Röhm, Isabelle Büren-Brauch, Rainer Behn zum Leserbrief von Thomas Wittenmeier vom 05. 02.
bie:
Bedrohte Arten sind immer da
Südkurier (11.02.2014)
suedkurier.de/region/kreis-konstanz/singen/Bedrohte-Arten-sind-immer-da;art372458,6688005
Bericht über eine Stellungnahme der Grünen-Fraktion, veröffentlicht in (swb 10.02.2014).
Oliver Fiedler:
Fiedlers Tag
Singener Wochenblatt (15.02.2014)
wochenblatt.net/heute/fiedlers-tag/article/-3208e95ba9.html

jöb:
Singen. Hohentwiel-Festung bleibt nachts dunkel
Südkurier (20.02.2014) Titelseite, linke Spalte

Jörg Braun:
Der Hohentwiel bleibt dunkel
Südkurier (20.02.2014)
suedkurier.de/region/kreis-konstanz/singen/Der-Hohentwiel-bleibt-nachts-dunkel;art372458,6713541

"Mehrere Bürger aus Singen haben sich nun an die zuständigen Fachbehörden auf Landesebene gewandt und um eine Einschätzung gebeten, wie es denn mit der Beleuchtungsidee weitergehen werde. [...] Das erstaunlich klare Fazit: Sowohl das Freiburger Regierungspräsidium als auch das übergeordnete Landesministerium für Ländlichen Raum und Naturschutz in Stuttgart stellen sich klar gegen eine weitergehende Beleuchtung des Hohentwiels."

Die behördlich klar entschiedene Beleuchtungsfrage nutzt der Südkurier straks für seine tägliche Online-Umfrage, deren einziger Zweck darin zu bestehen scheint, Leser zur Online-Variante zu locken. Die Ergebnisse solcher Umfragen sind wertlos, weil sie 1. nicht repräsentativ, 2. manipulierbar sind, da jeder unkontrolliert oft abstimmen kann. Auf zwei Nachkommastellen berechnete Prozentangaben suggerieren Genauigkeit, doch es ist nur Datenmüll. Die Irrfahrt des Befragungswahns crasht in einer Sackgasse, wo sie das Image des Südkuriers als seriöser Zeitung demoliert.

Jörg Braun:
Kommentar Hohentwiel-Beleuchtung. Es bleibt dunkel
Südkurier (20.02.2014)
suedkurier.de/region/kreis-konstanz/singen/meinung/Es-bleibt-dunkel;art1014521,6713488

Oliver Fiedler:
Fiedlers Tag
Singener Wochenblatt (20.02.2014)
wochenblatt.net/heute/fiedlers-tag/article/-74d7be95ad.html

Singen: Hohentwiel wird nicht beleuchtet
LocalXXL, Freiburg (20.02.2014) Verweis falsch
localxxl.com/freiburg-im-breisgau/1

Geplante Beleuchtung des Hohentwiels erhält Absage aus Stuttgart
Radio Munot, Schaffhausen (20.02.2014) Zugriff für Abonnenten
radiomunot.ch/news/2014/02/20/ geplante_beleuchtung_des_hohentwiels_erhaelt_absage_aus_stuttgart

 

Dankeschön an Ursula und Willmut Glanert für die Fotos, Stefan Roth für die Karikatur, Manfred Vozeler für Verweise.