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Prof. Dr. Karlheinz Hug

LARS-Projekt:

Anpassung der Informatik-Grundausbildung
für Elektroniker
an neue technologische Entwicklungen

Innovatives Lehrprojekt
im Rahmen des Förderprogramms
"Leistungsanreizsysteme in der Lehre" (LARS)
der Studienkommission für Hochschuldidaktik
an Fachhochschulen in Baden-Württemberg

Hintergrund des Lehrprojekts

In der Softwarepraxis gewinnen Objekt- und Komponententechnologien an Bedeutung. Mit ihr befasste Informatiker haben neue Entwicklungsmethoden geschaffen, informatische Bereiche wie Betriebssysteme, Benutzungsoberflächen, Datenbanken, Workflow-Management beeinflusst und dazu beigetragen, früher divergierende Ansätze zu vereinheitlichen. Diese Tendenz wird anhalten, da das Potenzial dieser Technologien längst nicht ausgeschöpft ist. In der industriellen Praxis sammelt man Erfahrungen mit Bibliotheken, Entwurfsmustern und Gerüsten, und man erkennt zunehmend, wie wichtig arbeitsteiliges Entwickeln von Software und die dazu erforderliche kommunikative Kompetenz sind. Dagegen schätzt und nutzt die Industrie die Vertragsmethode noch viel zu wenig, obwohl keine andere in letzter Zeit vorgeschlagene Methode mehr dazu beitragen könnte, die Zuverlässigkeit von Software zu erhöhen.

In der Informatikausbildung für Ingenieure sind objekt- und komponentenorientierte Konzepte, Methoden und Techniken noch ungenügend vertreten. Uns scheint sinnvoll, diese fachlichen Neuerungen - insbesondere die genannten Aspekte - in die Grundausbildung zu integrieren. Dieser neue Lehransatz bedarf aber gründlicher Aufbereitung. Es genügt nicht, ein populäres professionell genutztes komplexes Werkzeug, ein Gerüst oder eine Bibliothek unbesehen in der Lehre einzusetzen und darauf zu hoffen, dass sich damit methodische Fähigkeiten bei den Lernenden automatisch einstellen.

Ziele des Lehrprojekts

Die Grundlagenausbildung in Informatik für Elektroniker ist an neue technologische Entwicklungen anzupassen, um die Studierenden besser als bisher auf professionelles Arbeiten als Softwareentwickler und wachsende Qualitätsanforderungen an Software vorzubereiten.
  • Mehr fachliche Kompetenz durch Vermittlung vertiefter Grundlagen und methodischer Fähigkeiten mit langer Halbwertszeit statt kurzlebiger Detailinformation über Produkte.
  • Mehr soziale und kommunikative Kompetenz durch kooperative Lehr- und Lernformen.
  • Mehr Transferkompetenz durch Kenntnis neuartiger Technologien.

Inhalte des Lehrprojekts

Neue Aspekte für die Informatik-Grundausbildung sind:
  • Programmiertechnik basierend auf der Objekt- und Komponententechnologie entwickeln, weil diese günstigere Voraussetzungen für arbeitsteiliges Entwickeln von Software hoher Qualität bietet als konventionelle prozedurale Ansätze.
  • Die Vertragsmethode didaktisch durcharbeiten und von Beginn an lehren, weil sie wesentlich dazu beiträgt, Software zuverlässiger zu gestalten als es z.B. mit dem Ansatz des defensiven Programmierens möglich ist.
  • Begriffe wie Baukasten, Modul- und Klassenbibliothek, Entwurfsmuster (design pattern) und Gerüst (framework) exemplarisch veranschaulichen, weil diese der Wiederverwendbarkeit und Erweiterbarkeit von Software dienen.

Phasen des Lehrprojekts

Phase Thema Projektzeitraum Studentische Mitarbeiter Zum Herunterladen
1 Modellierung elektronischer Bauelemente März 1998 bis Januar 1999 Olav Augustin, Michael Jörger LARS-Projektbericht 1998 im PDF-Format, 46 Seiten, 276 KB
2 Hypertextbasierter Sprachführer für Component Pascal März 2000 bis Januar 2001 Markus Odebrecht, Peter Selig  
3 Übersetzer für Cleo März 2001 bis Januar 2002 Nicolai Heilemann LARS-Projektbericht 2001 im PDF-Format, 42 Seiten, 400 KB
4 Cleo-Übersetzer - Einsatz und Weiterentwicklung März 2002 bis Januar 2003 - LARS-Projektbericht 2002 im PDF-Format, 11 Seiten, 85 KB

Aktuelle Versionen der Programme sind im Material zur Lehrveranstaltung "Informatik 1" enthalten.