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LARS-Projekt:
Anpassung der Informatik-Grundausbildung
für Elektroniker
an neue technologische Entwicklungen
Hintergrund des Lehrprojekts
In der Softwarepraxis gewinnen Objekt- und
Komponententechnologien an Bedeutung. Mit ihr befasste
Informatiker haben neue Entwicklungsmethoden geschaffen,
informatische Bereiche wie Betriebssysteme,
Benutzungsoberflächen, Datenbanken, Workflow-Management
beeinflusst und dazu beigetragen, früher divergierende Ansätze
zu vereinheitlichen. Diese Tendenz wird anhalten, da das
Potenzial dieser Technologien längst nicht ausgeschöpft ist. In
der industriellen Praxis sammelt man Erfahrungen mit
Bibliotheken, Entwurfsmustern und Gerüsten, und man erkennt
zunehmend, wie wichtig arbeitsteiliges Entwickeln von Software
und die dazu erforderliche kommunikative Kompetenz sind. Dagegen
schätzt und nutzt die Industrie die Vertragsmethode noch viel zu
wenig, obwohl keine andere in letzter Zeit vorgeschlagene Methode
mehr dazu beitragen könnte, die Zuverlässigkeit von Software zu
erhöhen.
In der Informatikausbildung für Ingenieure sind
objekt- und komponentenorientierte Konzepte, Methoden und
Techniken noch ungenügend vertreten. Uns scheint sinnvoll, diese
fachlichen Neuerungen - insbesondere die genannten Aspekte - in
die Grundausbildung zu integrieren. Dieser neue Lehransatz bedarf
aber gründlicher Aufbereitung. Es genügt nicht, ein populäres
professionell genutztes komplexes Werkzeug, ein Gerüst oder eine
Bibliothek unbesehen in der Lehre einzusetzen und darauf zu
hoffen, dass sich damit methodische Fähigkeiten bei den
Lernenden automatisch einstellen.
Ziele des Lehrprojekts
Die Grundlagenausbildung in Informatik für
Elektroniker ist an neue technologische Entwicklungen anzupassen,
um die Studierenden besser als bisher auf professionelles
Arbeiten als Softwareentwickler und wachsende
Qualitätsanforderungen an Software vorzubereiten.
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Mehr fachliche Kompetenz durch Vermittlung
vertiefter Grundlagen und methodischer Fähigkeiten mit
langer Halbwertszeit statt kurzlebiger Detailinformation
über Produkte.
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Mehr soziale und kommunikative Kompetenz
durch kooperative Lehr- und Lernformen.
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Mehr Transferkompetenz durch Kenntnis
neuartiger Technologien.
Inhalte des Lehrprojekts
Neue Aspekte für die Informatik-Grundausbildung sind:
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Programmiertechnik basierend auf der Objekt- und
Komponententechnologie entwickeln, weil diese günstigere
Voraussetzungen für arbeitsteiliges Entwickeln von
Software hoher Qualität bietet als konventionelle
prozedurale Ansätze.
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Die Vertragsmethode didaktisch
durcharbeiten und von Beginn an lehren, weil sie
wesentlich dazu beiträgt, Software zuverlässiger zu
gestalten als es z.B. mit dem Ansatz des defensiven
Programmierens möglich ist.
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Begriffe wie Baukasten, Modul- und
Klassenbibliothek, Entwurfsmuster (design pattern) und
Gerüst (framework) exemplarisch veranschaulichen, weil
diese der Wiederverwendbarkeit und Erweiterbarkeit von
Software dienen.
Phasen des Lehrprojekts
Aktuelle Versionen der Programme sind im
Material zur Lehrveranstaltung "Informatik 1" enthalten.
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